• Gruppenfoto

     mit E-LBD Huber Johann

  • Besuch in Heldenberg

    24.09.2015

Kameradschaft
höherer
Feuerwehroffiziere

Aktuelle Informationen und ein außergewöhnlicher Werksbesuch

Das 118. Treffen zeichnete sich wieder mit einem hochinteressanten Programm aus: Vormittags wurden die KhFO-Mitglieder sozusagen aus erster Hand über Neuerungen im Feuerwehrwesen informiert, nachmittags waren sie im wörtlichen Sinn zu Gast bei der Firma MKW in Haag am Hausruck.

Die Zeichen deuten auf umfangreiche Umbaumaßnahmen beim Oö. Landes-Feuerwehrverband: Die Mitglieder der KhFO fanden sich dieses Mal nicht im Lehrsaal, sondern im Gymnastiksaal der Oö. Landes-Feuerwehrschule zu ihrem von E-OBR Johann Ramsebner sorgfältig vorbereiteten 118. Treffen ein.

Der Vorsitzende E-BR Josef Hackl begrüßte die Anwesenden und verwies auf die kommenden Programmpunkte. In einer Gedenkminute wurde gemeinsam der zuletzt verstorbenen Kameraden Brunnmayr, Baumgartner, Hofmann und Eisner gedacht. Zum 80. Geburtstag gratulierten der Vorsitzende und der Landesbranddirektor den anwesenden Mitgliedern E-BR Ludwig Schiller und E-OBR Ernst Hörmanseder, die beiden erhielten die obligaten Geschenkkörbe. Dem erkrankten E-OBR Johann Sallaberger wird sein Geburtstagskorb nach Hause zugestellt werden.
E-BR Hackl nannte die neu hinzugekommenen Mitglieder E-BR Gebhard König-Felleitner, E-BR Alois Bröderbauer, E-OBR Hermann Sandmeier und E-BR Karl Ofner-Wieser, er hieß sie in der Kameradschaft herzlich willkommen.
Schließlich informierte der Vorsitzende über Änderungen bei den Statuten der KhFO. Demnach sollen die Aufnahmekriterien ergänzt werden um den Zusatz, dass ehemalige Mitarbeiter des Landes-Feuerwehrverbandes ab dem Dienstgrad E-ABI in die KhFO aufgenommen werden können.
Zuletzt kündigte der Vorsitzende den Termin für die diesjährige Abschlussveranstaltung an - am 30. November 2017 werden die Mitglieder mit Frauen zum Mittagessen in das Feuerwehrhaus Wels eingeladen. Vorgesehen ist danach ein Besuch eines Christkindlmarktes, sofern Interesse besteht. Eine Einladung zu dieser Veranstaltung wird rechtzeitig ausgesandt werden.

Landesbranddirektor Dr. Wolfgang Kronsteiner informierte danach über erfolgte bzw. anstehende Änderungen bzw. deren Auswirkungen auf die Feuerwehren im Land. So wird sich die Autonomie der Gemeinden auf die Finanzen auswirken. Die neuen Förderungsrichtlinien treten ab April 2018 in Kraft. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Budget der Feuerwehren künftig spürbar weniger wert sein wird. Die Leistungsprüfung für den Branddienst wird mit Beginn 2018 geändert.
Neue Verbandsmedaillen - Floriani-Medaillen in Bronze, Silber und Gold - sie wurden bereits gestaltet und werden künftig verliehen, geplant ist auch ein Verdienstkreuz.
Aussagen zu strategischen Themen sind gefragt, wie zum Freiwilligenmanagement, zur Betriebskooperation, zur Bildung und zur Weitergabe des Wissens, zur Mittelaufbringung, zur Vorbeugung, zur Abwehr, zu Schutzzielen und Flächendeckung sowie zur Zielgruppendifferenzierung. Dr. Kronsteiner streifte auch die Bereiche Aktivitäten für die Gesellschaft, Technik und Sicherheit bzw. welche davon zielführend sein können.
Er verwies auf die engagierte und unermüdliche Befassung des LFK mit neuen Aufgaben, 60 verschiedene Vorhaben seien im Plan. Lösungen müssen auch gefunden werden zu Frauschereck und die Folgen, über Haftung und höhere Gewalt, die nicht versicherbar ist, bzw. welche anderen Leistungen ausgeschöpft werden können.
Großes Thema ist auch die angestrebte Verwaltungsvereinfachung. Seit Jahresmitte ist die Förderverwaltung vollelektronisch organisiert, demnächst soll auch die Auszeichnungsverwaltung darauf umgestellt werden.
Die Fülle an Aufgaben und Vorhaben des LFV wurde vom LBD ergänzt durch den Hinweis auf die FW-Wahl 2018, ferner auf die Absetzbarkeit von Spenden, die Bewertung von Wegunfällen im FW-Dienst und deren Abgrenzung zum privaten Bereich. Auch über Geräteinstandhaltung, Jugendarbeit und die Klarstellung von Förderungen muss laufend diskutiert und danach gehandelt werden. Eine Broschüre über den Sinn der Freiwilligen Feuerwehren soll herauskommen.
Abschließend erläuterte der LBD den Verlauf des Bauabschnittes 05 - die Provisorien seien fertiggestellt, darin könne der Vollbetrieb Ende November aufgenommen und mit dem Start des Umbaus begonnen werden.
Der Umfang der vom LBD angeschnittenen Themen ließ erkennen, welch enormer Einsatz auch dem FW-Team im Innendienst abverlangt wird.

Ing. Gerhard Czejka unterstützte seinen aufschlussreichen Vortrag zum Thema "Neue Entwicklungen bei Löschrobotern" sehr anschaulich mit zahlreichen Fotos von innovativen neuen Löschgeräten aus aller Welt. Sein profundes Spezialwissen auf diesem Gebiet wurde vor allem durch die Vermittlung zahlreicher technischer Details deutlich, zudem interessierten seine Informationen über die in den Ländern recht unterschiedliche Ausstattung sowie seine Einschätzung, die jeweilige Nutzbarkeit bzw. Effektivität der Geräte betreffend. Alles in allem ein wertvoller Beitrag, auch für die nicht mehr aktiven Feuerwehroffiziere, die die Löschroboter selbst zwar kaum noch nützen werden, aber hinsichtlich der technischen Entwicklungen im Feuerwehrwesen auf dem Stand bleiben.

OBI Martin Burger, der Leiter der Landeswarnzentrale, informierte sodann klar und verständlich über die "Feuerwehr-Alarmierung", für die seit eineinhalb Jahren eine neue Ordnung gilt. Er verwies auf die Anleitungen im geltenden Regelwerk, einem Nachschlagwerk, nachzulesen auf der Homepage des LFV. Von der Zentrale Linz aus werden 18 bis 20 Bezirke informiert. Burger machte auf mögliche Überlastung des Funknetzes durch zu viele gleichzeitige Meldungen aufmerksam, insbesondere bei Natur- und anderen Katastrophen. Eine Beachtung der Prioritäten der Gefahren sei daher unabdingbar (A = Brand, Menschen- und Tierrettung etc., bzw. B = Ölspur, Aufräumen etc.). War es früher üblich, sozusagen jedwede Ausrückung der Feuerwehren an die LWZ zu melden, werden nunmehr die kleineren Einsätze, die nicht mit Gefahren verbunden sind, nicht als Alarm an die LWZ zu melden sein. Wichtig sei auch eine Alarmquittierung durch die FW (Drücken der F5-Taste).
Von besonderer Bedeutung seien die optimale Zusammenarbeit zwischen der LWZ, der örtlichen FW und der alarmierenden Stelle, damit werden allfällige Rückfragen und effiziente Einsätze ermöglicht. Die Unterscheidung der Alarmierung zu Gefahren- bzw. kleineren Einsätzen wurde ebenso erklärt wie die Vorgangsweise bei Falschalarmierung. Er erinnerte nachdrücklich daran, dass von den Feuerwehren bei einer großen Anzahl von Einsätzen (etwa bei Sturm, Hochwasser etc.) unbedingt die "Florianistelle" zu besetzen ist.
Als Rufnummern sollten bei Notrufen die Nummer 122, bei weniger dringenden Einsätzen die Nummer 0732/770122 verwendet werden. Derzeit führe die Nummer 112 ausschließlich zur Polizei, in Zukunft wird damit eine zentrale Notrufstelle erreicht werden.

Nach dem Mittagessen in der LFS machten sich die Tagungsteilnehmer auf den Weg nach Haag am Hausruck. Sie waren dorthin von E-BR Heribert Mayrhuber, einem langjährigen Mitglied der KhFO, eingeladen worden, einerseits um seinen 90. Geburtstag nachzufeiern, andererseits um das Unternehmen MKW Oberflächen+Draht GMBH zu besichtigen.
Dort angekommen, wurden die Mitglieder herzlich begrüßt von E-BR Mayrhuber und seinem Schwiegersohn Franz Niederndorfer, der die MKW-Gruppe (bestehend aus 5 Werken) nach seinem Vater Friedrich (dem Gründer von MKW) geleitet hatte. Unter der kompetenten Führung von Christian Weinzierl erfuhren die Besucher sehr viel Wissenswertes über die Produkte und deren Fertigung, über die Arbeitsabläufe sowie die Arbeitsbedingungen im Werk und vieles mehr. Eine absolut interessante Besichtigung, die Einblick in ein großartiges Familienunternehmen gab, das seit der Gründung im Jahr 1960 vorbildlich geführt wird, sich ständig und sehr innovativ erweitert, keiner Unterstützung durch eine Bank bedarf, sondern zukunftsorientiert investiert. Darüber hinaus gilt das Unternehmen als sozial, d.h. mit den Arbeitnehmern wird wertschätzend umgegangen, ihre Leistungen werden z.B. mit Prämienzahlungen gewürdigt.
Nach dem Rundgang im Werk lud Herr Niederndorfer die Gruppe zu Getränken und Imbiss in ein sehr nettes, heimelig anmutendes Lokal ein. Dort wurde E-BR Mayrhubers Geburtstag nachgefeiert, er erzählte einige Anekdoten, man plauderte angeregt und fühlte sich sehr wohl, d.h. in die MKW-Familie aufgenommen. Danke für dieses schöne Erlebnis!