• Gruppenfoto

     mit E-LBD Huber Johann

  • Besuch in Heldenberg

    24.09.2015

Kameradschaft
höherer
Feuerwehroffiziere

Feuerwehrwesen, Sanitätsdienst und Ars Electronica

Informationen, Erfahrungsaustausch und Weiterbildung - den diesbezüglichen Erwartungen der Kameraden wurde beim 108. Treffen wieder voll entsprochen.

Donnerstag, 12. November 2015.
Das 108. Treffen der Kameradschaft höherer Feuerwehroffiziere wurde ihrem in den Statuten formulierten Zweck in mehrfacher Hinsicht gerecht: "Informationen, Erfahrungsaustausch und Weiterbildung im Bereich des Feuerwehrwesens sowie Pflege der Kameradschaft, Aufrechterhaltung der Verbindung zum Oö. Landesfeuerwehrverband."
Ort der Zusammenkunft war nämlich vormittags das Gebäude der Oö. Landes-Feuerwehrschule, wo das Programm spezielle Feuerwehrthemen vorsah, nachmittags informierte man sich im Ars Electronica Center über modernste Entwicklungen der Elektronik, der Kunst und der damit im Zusammenhang stehenden Forschung. 45 Kameraden fanden sich also im Lehrsaal 1 ein, wo sie der KhFO-Vorsitzende E-BR Josef Hackl nach der Begrüßung, einem Gedenken an die in diesem Jahr Verstorbenen, nach Geburtstags-Gratulationen und der Vorstellung neuer Mitglieder über organisatorische Änderungen wie die Verlegung der KhFO-Homepage in die des Landes-Feuerwehrverbandes informierte. Er richtete dann einen eindringlichen Appell an die Kameraden, durch eigene Mitarbeit bzw. Übernahme von Aufgaben in der Organisation Verantwortung für die KhFO zu übernehmen. Er ersuchte um diesbezügliche Rückmeldungen bis Ende des Monats November und begründete diese kurze Fristsetzung damit, dass die Zeit dränge und ein florierender Weiterbestand der KhFO gesichert werden müsse.
Zum nächsten Treffen, einer Adventfeier in Altenfelden am 7. Dezember 2015, lud er die Kameraden mit ihren Gattinnen herzlich ein und erklärte, dass die Teilnehmergebühr vor Ort je nach Beteiligung berechnet werde, damit eine Kostendeckung gewährleistet werden könne. Die KhFO müsse nämlich sicherstellen, dass aus den Mitgliederbeiträgen auch Sonderleistungen wie die Erstellung eines Jahresrückblicks in Form einer Broschüre finanziert werden kann.
Kassier E-BR Franz Rockenschaub unterstrich diesen Ansatz zum sparsameren Kosteneinsatz, er fragte auch, ob unter diesen Umständen die Anzahl der Veranstaltungen pro Jahr weiterhin gerechtfertigt bzw. finanzierbar sei.
Danach begann der neue Landes-Feuerwehrinspektor Ing. Karl Kraml, sich und seinen Tätigkeitsbereich vorzustellen. Er verwies auf das seit Jahresbeginn in Kraft getretene Feuerwehrgesetz sowie die neue Brandbekämpfungsverordnung und streifte kurz die damit verbundenen neuen Aufgaben. Er präsentierte das neue Organigramm innerhalb des Landes-Feuerwehrverbandes, das an der Spitze eine Gliederung in 3 Geschäftsbereiche vorsieht, die auf den Landes-Feuerwehrkommandanten, seinen Stellvertreter und den Landes-Feuerwehrinspektor aufgeteilt sind. Für die KhFO interessant ist, dass für sie unter dem Begriff Freiwilligen-Management der LBD zuständig ist. Der LFI hingegen hat die Übernahme der Einsatzleitung bei überörtlichen Ereignissen in seiner Verantwortung, er ist im Wesentlichen für die Schlagkraft und Bedarfsplanung zuständig und er hat die notwendigen Überprüfungen vorzunehmen und die Qualitätsaufsicht sicherzustellen. Ing. Kraml kam noch etwas ausführlicher auf seine Verantwortung betreffend die Anschaffung von Feuerwehr-Fahrzeugen zu sprechen und beantwortete Fragen zur Lenkerberechtigung für Feuerwehrfahrzeuge und zur neu zu gestaltenden Schutz- bzw. Dienstbekleidung für Feuerwehrleute.
Es folgte ein interessanter Vortrag des Landes-Feuerwehrarztes Dr. Lothar Leitner, der die Themen Geschichtliches und Entwicklung des Feuerwehr-Sanitätsdienstes in Oberösterreich zum Inhalt hatte. Ausführlich ging Dr. Leitner auf die Gründerjahre (ab 1863) ein, in denen sich die Ausbildung zunächst auf Erste-Hilfeleistung und Verletztentransport beschränkte und erst in der Folge Ärzte in den Sanitätsdienst aufgenommen wurden. Mit Unterbrechungen kam es zur Weiterentwicklung der Aufgabenbereiche, die sich in die Retterdienste betreffend Brand, Allgemeines, Landstraßen, Alpin und Luftschutz gliederten.
Dr. Leitner schilderte die sich ändernden Aufgaben sowie die der Wirkungsbereiche und der Ausbildung und vertiefte dann die Informationen über die Tauglichkeitsuntersuchungen, wie sie sich entwickelten und für welche Bereiche spezielle Maßstäbe erarbeitet wurden. Leider wurde die Zeit dann ziemlich knapp, sodass die derzeit noch geltenden Richtlinien aus dem Jahr 1996, die spezielle und bedingte Eignung für Atemschutzträger und die Dienstordnung 2015 vom Vortragenden nur noch gestreift werden konnten. Alles in allem aber ein sicherlich wertvoller Beitrag, der den Kameraden auch in diesem Bereich ein Mehr an Informationen vermittelte.
Nach dem Mittagessen in der Landes-Feuerwehrschule brachte der FW-Bus die Kameraden ins Ars Electronica Center, das im Jahr 2009 anlässlich des Kulturhauptstadtjahres am Brückenkopf Linz-Urfahr neu eröffnet wurde. Es stellt eine Erweiterung des 1996 gegründeten Museums der Stadt Linz dar, das sich am Linzer Hauptplatz befand. Das AEC hat sich mittlerweile als das bestbesuchte Museum dieser Stadt etabliert, die sich der Kunst in all ihren Formen verschrieben hat. Das Ars Electronica Center ist ein Ort, an dem man entdecken und forschen kann, experimentieren und erkunden, ein Ort, der sich die Welt von Morgen als Bühne ausgesucht hat und Einflüsse aus vielen verschiedenen Denk- und Betrachtungsweisen bündelt und präsentiert. Das Center umfasst mehrere Ausstellungen gleichzeitig, die ständige Ausstellung “Neue Bilder vom Menschen” bildet das Herzstück des kuratorischen Programms. In 4 Laboren, die nicht streng voneinander getrennt sind, wird der Frage nachgegangen, wie sich die Lebenswelt des Menschen und der Mensch selbst verändert, wie er seine Umwelt beeinflusst, und wie unsere Welt in der Zukunft aussehen könnte.
Für die Kameraden war eine sogenannte "Highlight-Führung" vorbereitet, d.h. zwei ambitionierte und offensichtlich sehr versierte Führungskräfte nahmen sich der in zwei Hälften geteilten Gruppe an und versuchten, die Vielfältigkeit der Exponate, die Hintergründe und Absichten, um die es dabei ging, verständlich zu präsentieren. In Anbetracht des gewaltigen Umfangs an Informationen konnte man sich dabei Gusto auf mehr holen, wozu ja auch die die Eintrittskarte ein zweites Mal (zu verbilligtem Eintritt) berechtigt. Besonders beeindruckt zeigten sich die Kameraden von der 3D-Show im "Deep Space", die sie, ausgestattet mit einer 3D-Brille, nicht nur den Formenreichtum von Gebäuden und Höhlen erleben ließ, sondern ihnen auch einen lebendigen Einblick in den menschlichen Körper ermöglichte.
Und was sagte einer der altgedienten Kameraden so treffend zum Schluss: "Ich freue mich über die interessanten Erfahrungen und Angebote, die ich ohne unsere KhFO womöglich nie erlebt hätte. Gut, dass es diese Kameradschaft gibt!"