KhFO auf Tour im Weinviertel
24. Juni 2010.
"Wein ist für die alten Knaben eine von den besten Gaben" - so lautet ein leicht veränderter Spruch von Wilhelm Busch, der natürlich auch auf die Mitglieder der Kameradschaft höherer Feuerwehroffiziere in Oberösterreich zutrifft. Weil man sich aber als Mensch der gehobenen Bildungsklasse nicht nur dem unbedarften Genuss dieses edlen Getränkes hingeben kann, sondern alles über das Kulturgut Wein wissen sollte, unternahm die KhFO am 24. Juni 2010 eine Fahrt in das Weinbaugebiet Krems. Das 84. Treffen war als eine Exkursion mit den Frauen vorgesehen, die bereitwillig und sichtlich interessiert an dieser Unternehmung teilnahmen.
Was den Vorsitzenden der KhFO E-OBR Anton Wolfram besonders freute - auch einige Witwen ehemaliger KhFO-Mitglieder waren der Einladung gefolgt und fühlten sich merkbar wohl im vertrauten Freundeskreis. Als eine erste kulinarische Unterlage für die im Laufe des Tages angekündigten Verkostungen servierte E-OBR Franz Czejka bei einem Zwischenstopp in Ybbs einen Imbiss, Gebäck und Landjäger-Würste, die er so zu sagen nachträglich aus Anlass seines gut überstandenen 84. Geburtstags spendierte.
Auf der Weiterfahrt nach Krems plauderte E-BR Hans Gilbert Müller in seiner unnachahmlichen Art über Krems und die glanzvolle Vergangenheit Niederösterreichs, das wie kein anderes österreichisches Bundesland durch die Besatzung und Besiedelung der Römer, aber auch durch zahlreiche Belagerungen und Feldzüge aus dem Osten geprägt wurde. Müllers Ausführungen waren nicht nur lehrreich, sondern vor allem auch richtig amüsant. Erstaunlich, wie es Müller immer wieder gelingt, das Interesse seiner Zuhörer mit der Würze von einprägsamen Anekdoten wachzuhalten!
Als erster Punkt nach der Ankunft in Krems stand es frei, die Zeit bis zum Mittagessen individuell zu gestalten, die Hälfte der 53 Reiseteilnehmer besuchte jedoch das weithin bekannte Karikaturenmuseum. Die technisch brillanten Zeichnungen, Skizzen und Gemälde gefielen vor allem denen, die sich an teils derben oder sexistischen Darstellungen nicht stießen und sie als treffend und lustig empfanden. Empfindsamere Charaktere suchten nach oberflächlicher Betrachtung der Exponate bald den Weg ins Freie, um ihre roten Ohren abzukühlen.
Das Mittagessen wurde im Gasthof zum Weißen Lamm in Langenlois eingenommen, wo vor allem der Schweinsbraten und das Rindfleischragout gut schmeckten.
Nachmittags war eine Führung durch das Weinmuseum Loisium angesagt. Was dort geboten wurde, hinterließ bei den Besuchern einen nachhaltigen Eindruck: Der etwa eineinhalb Kilometer lange Weg durch die Anlage führte nicht nur durch die Keller unter den Weingärten, er gefiel auch durch modern aufbereitete Schauelemente, die den Werdegang des Weins von der Rebe bis zum fertigen Produkt gut nachvollziehen ließen. Besonders beeindruckten die Wasserspiele mit musikalischer Untermalung, der Besuch eines alten Winzerhauses mit Originaleinrichtung und Schusterwerkstatt, aber auch die Einführung in die Herstellung von Sekt sowie der mystische Teil der Ausstellung, der Einblicke in die dem Wein zugeschriebenen geheimnisvollen Kräfte ermöglichte. Am Ende des Rundgangs durch das Loisium erhielten die Besucher eine Kostprobe eines edlen Tropfens - leider viel zu wenig, um den Gusto zu stillen.
Dieses Manko nachzuholen hatte man genügend Gelegenheit bei der abschließenden Einkehr in dem versteckt gelegenen Landgasthaus Langthaler in Pömling bei Emmersdorf. Die rustikale Gastwirtschaft bot nicht nur köstliche Jausen aus biologischer Landwirtschaft, auch die Weine mundeten vorzüglich. Als dann noch der 7-jährige Enkel des Gastwirts auf der Knopfharmonika spielte und ein Kellner dazu die Teufelsgeige stampfte, überkam auch die KhFO-Mitglieder und ihre Frauen die Lust zu musizieren. E-OBR Franz Czejka holte seine Ziehharmonika aus dem Bus, E-BR Hans Kapeller besorgte sich als Rhythmusgerät einen Besen und bald erklangen in einem kräftigen Gemeinschaftschor die bekannten und gern gesungenen Lieder. Sehr erfreulich, dass es aus dem Kreis der Kameraden in der Person des E-BR Anton Schinagl einen weiteren Harmonikaspieler gibt, der das Instrument nicht minder mitreißend zu spielen weiß. Es war klar, dass die gute Stimmung die Zeit ein wenig überziehen ließ, was den Vorsitzenden E-OBR Anton Wolfram auf der Heimfahrt zum launigen Vergleich mit der legendären Überziehung der Sendezeiten des Moderators Kulenkampff veranlasste. Der schöne Tag ließ auch wettermäßig nichts zu wünschen übrig, selbst auf der Heimfahrt schickte die Sonne noch letzte abendliche Strahlen durch die Busfenster auf die rundum zufriedenen Ausflügler...