KhFO besucht den oö. Landtag
Donnerstag, 17. November 2016
Das 113. Treffen bot den Kameraden ein Programm der Extraklasse: Man erfuhr vormittags viel über Strategien und den Prozess der Organisationsentwicklung im oö. Landesfeuerwehrverband sowie über die historischen und technischen Eckdaten geländegängiger Feuerwehrfahrzeuge.
Am Nachmittag verschaffte man sich beim Besuch einer Landtagssitzung einen Einblick in die oberösterreichische Politik. Im Anschluss daran wurden die Kameraden vom oö. Feuerwehrreferenten LR KommRat Elmar Podgorschek zu einer interessanten Diskussionsrunde empfangen.
Morgens um 9 Uhr 30 begrüßte der Vorsitzende E-BR Josef Hackl 47 KhFO-Mitglieder im Lehrsaal 1 des Landesfeuerwehrkommandos. Nach kurzen Hinweisen auf den geplanten Tagesablauf und einer Gedenkminute für die in den letzten Monaten verstorbenen Kameraden E-BR Lattner, E-BR Reisinger und KommRat Hackl wurden die im November Geborenen zu ihren Geburtstagen beglückwünscht, unter ihnen drei Siebziger und mit E-BR Heribert Mayrhuber ein Feuerwehr-Veteran, dem man den Neunziger nicht ansieht - herzliche Gratulation!
Dann informierte LBD-Stv. Robert Mayer, MSc, über "Aktuelles aus dem oö. Landesfeuerwehrverband". Er berichtete - unterstützt mittels PPt-Präsentation - über die Gefahrenabwehr - und Entwicklungsplanung (GEP) als ein neues Instrument für eine gemeinsame Taktik. Dabei kommt es unter Verwendung erforderlicher Unterlagen zu einem Gespräch aller Beteiligten und in der Folge zu einem Beschluss über die zielführendste Vorgangsweise. Ab 2017 werden sich 3 Ausschüsse (Bildung-Bewerbe, Freiwilligkeit-Ehrenamt und Technik-Ausrüstung) mit relevanten Themen befassen und Lösungen erarbeiten. Auch die Erstellung von Funktionsbeschreibungen (Bsp. Pflichtbereichskommandant) ist geplant. Mayer kam auf Digitalfunk und Leitstellen zu sprechen und ging kurz auf die notwendige Kräftebündelung bei der Sicherheit, dann auf die (geringfügigen) Änderungen in der Dienstordnung, auf neue Richtlinien im Katastrophenschutz, auf Unterstützung bei der Einsatzführung und auf Neuerungen in der Ausbildung, weiter auf die ab 2017 neue Branddienstleistungsprüfung und schließlich auf die wichtige Rolle der Feuerwehr bei der Aktion "Licht ins Dunkel" ein. Eine Fülle von höchst interessanten Themen, die in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht ausreichend diskutiert werden konnten.
E-OBR Johann Ramsebner stellte sich in der Folge als der neue Organisationsreferent der KhFO vor, er will die Programmwünsche der KhFO-Mitglieder nach Möglichkeit berücksichtigen. Dazu verteilte er von ihm vorbereitete Fragebögen, auf die die Kameraden ihre Vorschläge eintragen sollten.
Anschließend hielt E-BFR Dr. Alfred Zeilmayr ein beachtliches Referat zum Thema "Geländegängige Feuerwehrfahrzeuge", das nicht zuletzt durch zahlreiche Bilder, die zusammen mit gut recherchierten technischen und historischen Daten auf die Leinwand projiziert wurden, einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Bemerkenswert war da sowohl der geschichtliche Hintergrund - begonnen haben mit diesbezüglichen Erfindungen Leonardo da Vinci mit seiner "Kampfmaschine" und Albrecht Dürer mit seinem "Prunkwagen auf 4 Rädern". Wesentlichen Einfluss auf die weiteren Entwicklungen nahmen der Krieg als "Vater aller Dinge", die Erfindung der Dampfkraft und des Elektro- bzw. des Benzinmotors. Dr. Zeilmayer unterlegte sein Referat mit zahlreichen technischen wie auch geschichtlichen und geografischen Informationen und lieferte damit vor allem für Technik-Freaks einen Leckerbissen der besonderen Art.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Landesfeuerwehrschule wurden die Kameraden mit dem FW-Bus zum Landhaus gebracht. Nach einem kurzen Sicherheits-Check erklommen sie die Galerie des Sitzungssaales, von wo sie fast eine Stunde lang Gelegenheit hatten, die Debatten der Abgeordneten zu erleben. Es war ohne entsprechende Vorbereitung natürlich nicht gut verständlich (akustisch wie inhaltlich) den Beiträgen zu folgen, da war von Anrechnung von Kindererziehungszeiten, vom Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, von Maßnahmen zur Bekämpfung eines drohenden Ärztemangels usw. die Rede. Einen kurzen Eindruck von widersprüchlichen Auffassungen bekam man beim Beitrag zum Thema Mindestsicherung, bei dem die Differenzen zwischen den Landtagsparteien ansatzweise zu spüren waren. Diese zuletzt geführte Debatte konnte leider nicht mehr bis zum Ende verfolgt werden, weil die Zeit für die Kameraden zu Ende ging und sie abrupt die Galerie verlassen mussten.
Danach wurden die KhFO-Mitglieder in ein altehrwürdiges Sitzungszimmer des Landhauses verwiesen, wo sie vom Landes-Feuerwehrreferenten LR KommRat Elmar Podgorschek freundlich empfangen wurden. Er stellte sich und seine Einstellung zur Feuerwehr vor und ließ dabei erkennen, wie hoch er die Leistungen dieser Blaulicht-Organisation einschätzt, wie er sich ihr verbunden fühlt und wie wichtig es ihm ist, in seinem Handeln für die Feuerwehr keinerlei politische Überlegungen ins Spiel zu bringen. Sehr erfreulich war für die Kameraden, dass der Landesrat sehr interessiert auf die ihm gestellten Fragen einging und glaubhaft vermitteln konnte, wie er sich um Lösungen bemühen werde. Grundsätzlich entstand der Eindruck, dass das Interesse des Landesrates an der Feuerwehr und ihren Anliegen ein echtes ist. Das macht Mut, sich auch in Hinkunft bei Bedarf mit konkreten Anliegen an ihn zu wenden. Nach einer kleinen Stärkung - der LR hatte dazu eingeladen - fuhren die Kameraden zurück ins LFK und es gab unter ihnen wohl niemanden, den das Programm dieses 113. Treffens nicht nachhaltig beeindruckt hätte.