KhFO besucht die Kultur- und Industriestadt Steyr
13. Juni 2012.
Es war dieses Mal der Vorsitzende der Kameradschaft höherer Feuerwehroffiziere E-BR Josef Hackl selbst, der als Bürger der Eisenstadt Steyr den Frühjahrsausflug der KhFO sorgfältig vorbereitet und organisiert hatte. Als Insider war es ihm auch möglich, ein großartiges Programm anzubieten, das den Mitgliedern der Kameradschaft und ihren Gattinnen trotz des schlechten Wetters außerordentlich gut gefiel. Es hatte an den Tagen davor Starkregen gegeben und auch am Ausflugstag war es ungemütlich nass. Schon bei der Zufahrt zur Stadt Steyr wurde man der gewaltigen Wassermengen ansichtig, die der Fluss Enns führte. Doch auch der Regen konnte der bezaubernden Ausstrahlung des alten Stadtkerns nichts anhaben.
Auf dem Stadtplatz hielt der Bus vor dem prächtigen Bau des alten Rathauses, das man damit fast trockenen Fußes betreten konnte. Im historischen Stadtsaal war ein Empfang der 52 Personen zählenden Gruppe vorbereitet worden. Bürgermeister Gerald Hackl begrüßte die Besucher herzlich und erzählte ihnen mit berechtigtem Stolz einiges über die Geschichte, die Wirtschaft und das kulturelle Leben in der schönen Stadt Steyr. Unterstrichen wurden seine Ausführungen danach durch einen sehr informativ gestalteten Film. Mit der Überreichung eines Feuerwehrbuches bedankte sich E-BR Hackl für die Einladung ins Rathaus und die erfrischenden Getränke, die den Gästen angeboten wurden.
Noch im Stadtsaal trennte sich die Gruppe, eine der von E-BR Hackl organisierten Stadtführerinnen übernahm die rüstigeren Geher, die andere diejenigen, die sich für eine kürzere Stadtbesichtigungstour entschieden. Auch wenn man zuvor schon mehrmals in der Stadt Steyr war, so beeindruckten auch dieses Mal die herrlichen Gebäude wie das Rathaus, das Bummerlhaus oder das Sternhaus, aber auch die romantischen Innenhöfe. Am Zusammenfluss der Flüsse Steyr und Enns wurde deutlich, wie hoch der Wasserpegel stand und wie laut, wild und bedrohlich der starke Zustrom auf die Bevölkerung wirken musste. Doch die, erklärte die Stadtführerin, sind seit Jahrhunderten an Überschwemmungen gewöhnt, sie können gut damit umgehen und haben gerade auch seit der letzten großen Flut im Jahr 2002 gelernt, sich davor in Sicherheit zu bringen.
Der Bus brachte die Gruppe dann nach Christkindl, einen kleinen Ort bei Steyr, der für seine Kirche, eine mechanische Krippe sowie eine Großkrippe bekannt ist. Mindestens genau so bekannt ist aber auch sein Sonderpostamt, das nur in der Vorweihnachtszeit zur Aufgabe von Briefen ans Christkind und generell für die Weihnachtspost geöffnet hat.
E-BR Hackl hatte in die außergewöhnlich anmutige Kirche einen Feuerwehrmann bestellt, der die Besonderheiten erklärte: Die Kirche ist dem Christkind geweiht, wurde 1702 von Giovanni Battista Carlone begonnen und ab 1708 von Jakob Prandtauer vollendet. Als Gnadenfigut befindet sich oberhalb des als Weltkugel geformten Tabernakels ein nur 10 cm großes, stehendes "Christkindl" aus Wachs, das Kreuz und Dornenkrone in den Händen hält.
Gleich bei der Kirche hat der Christkindlwirt sein Domizil, ein freundlich und modern gestaltetes Restaurant, in dem das vorbestellte Mittagessen eingenommen wurde. Dafür war die Zeit etwas knapp bemessen, zur im Anschluss geplanten Führung durch das BMW-Motorenwerk Steyr kam man daher mit ein wenig Verspätung. Wieder wurden die Reiseteilnehmer nach dem bereits bei der Stadtführung praktizierten Prinzip in zwei Gruppen geteilt. Ein vorweg gezeigter Film erläuterte anschaulich die maßgeblichen Aufgaben und Tätigkeiten wie Forschung und Entwicklung von Dieselmotoren für die BMW Group, die Produktion von 6-Zylinder-Benzinmotoren sowie 4- und 6-Zylinder- sowie weiterer Dieselmotoren, oder die Fertigung einiger Motorenteile. Überwältigend auch die Fläche der Produktionsstätten - sie beläuft sich auf über 300.000 m2! Ein kurz gehaltener Rundgang durchs Gelände bzw. ein kleiner Einblick in eine Fertigungshalle konnte das Ausmaß des Werks, in dem über 3.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, nur erahnen lassen.
Zum Abschluss des Programms lud E-BR Hackl seine Gäste in die Fahrzeughalle des Löschzugs 5 der Stadtfeuerwehr Steyr nach Münichholz ein. Erwartet wurden sie dort von Gerda Weichsler-Hauer, der 2. Landtagspräsidentin, ebenfalls einer gebürtigen Steyrerin. Auch ihr Vater, Konsulent Leopold Tatzreiter, als ehemaliger Vizebürgermeister ein hochrangiger Steyrer Politiker, war zugegen. Als Feuerwehrreferent der Stadt Steyr hatte er sich für die KhFO viel Zeit genommen. Schon am Bürgermeisterempfang, dann beim Mittagessen und jetzt bei der Abschlussrunde bei der Feuerwehr Münichholz nahm er an den Unternehmungen an diesem Tag interessiert teil. In der Fahrzeughalle standen Tische und Bänke zum Ausruhen bereit, ein Weinbauer hatte seinen Stand aufgebaut, die von ihm produzierten Weinsorten wurden großzügig zum Verkosten eingeschenkt. Damit der Kopf klar blieb, gab es dazu eigens gebackene, gerollte Speckweckerl in ausreichender Menge. Der KhFO-Vorsitzende lud die Ehrengäste ein, Grußworte an die Ausflugsteilnehmer zu richten. Den kurzen Ansprachen war vor allem die Hochachtung vor der Tätigkeit der Feuerwehren zu entnehmen und das tat natürlich gut. Ebenso so gut tat aber auch die Verkostung und es lässt sich nicht leugnen, dass die ausgezeichnete Stimmung noch länger als bis zum Ende der gelungenen Veranstaltung hielt. Der Dank dafür gebührt uneingeschränkt dem Vorsitzenden der KhFO, E-BR Josef Hackl, der sich so viel Mühe gegeben hatte.